Die Learntec 2019 in Karlsruhe hat erstmals ein AR- / VR-Forum im Programm. In Halle 2 konnten sich Startups und etablierte Firmen mit ihren immersiven Lehrinhalten präsentieren. Es gab rund 30 Vorträge zum Thema und einen regen Austausch zwischen Ausstellern untereinander und mit den Besuchern.
Matze und Tim waren vor Ort und berichten darüber, was es dort zu sehen gab. Sie haben Interviews geführt mit Dr. Michael Gerards von »present4D« und mit dem Initiator des AR-/VR-Forums Torsten Fell.
Links:
http://learntec.de
https://vr-suite.com
http://www.torstenfell.com/
Fotos: KMK/Behrendt und Rausch
Transkript
Matze: Und hier sind wir wieder herzlich willkommen. Schön, dass ihr mit dabei seid hier sind Tim und Matze. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Getreu nach diesem Motto waren wir diese Woche unterwegs, wir haben uns in den ICE gesetzt, direkte Verbindung von Hamburg Dammtor und sind ins wunderschöne Karlsruhe gefahren. Und in Karlsruhe gibt es nicht nur den Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht. Nein in Karlsruhe findet nämlich auch die LEARNTEC statt und die LEARNTEC ist ja Europas führende Messe in Sachen digitaler Bildung und nachdem wir in Halle 1 waren und sozusagen, die alte Welt des digital Lernens erfahren haben, sind Tim und ich voller Vorfreude in Halle 2 gewatschelt und waren froh, denn das erste Mal in der Historie der LEARNTEC gab es eine eigene AR- und VR-Arena, und das fanden wir ganz gut, ne?
Tim: Das war echt spannend, das war wie so ein eigener Bereich, wo alle Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Entwickler mit einigen Produkten und Ideen zusammen waren und deswegen hatte man auch einen ziemlich guten Austausch von guten Überblick gleich zu Anfang.
Matze: »Immersive Learning« ist das Zauberwort, also immersives Lernen und wir haben schon in vielen, vielen Podcast Folgen darüber gesprochen, aber trotzdem werden wir nicht müde, es noch mal zu tun, warum immersives lernen, also Lernen, Bildung, Ausbildung durch Virtual Reality und Augmented Reality so sinnvoll ist. Wir können ja die wichtigsten Punkte vielleicht noch mal zusammenfassen, Tim.
Tim: Also ein Punkt, den ich immer ganz besonders wichtig finde ist, dass die Leute die es lernen einfach komplett fokussiert sind, das wird gar nicht so oft gesagt und genannt, aber es ist einfach so, wenn ich die VR Brille auf habe, sind alle anderen Umweltreize plötzlich ausgeblendet. Das heißt, also derjenige der lernt, der lernt auch tatsächlich bzw. der ist 100% auf die Anwendung fokussiert.
Matze: Warum spielt VR im Bereich Learning eine so wichtige Rolle – mit der Frage waren wir unterwegs mit unserem Immersiv-Podcast-Mikrofon, sind durch die VR-Arena in Karlsruhe in den Messehallen gegangen und haben unter anderem Michael Gerards getroffen von present4D, Software-Entwickler im Bereich VR. Ja, sehr umtriebig unterwegs. Und auch Michael habe ich gefragt, warum ist es denn so, warum spielt VR so eine relevante Rolle, wenn wir über das Thema digitales lernen sprechen?
Michael Gerards: Ganz offensichtlich ist ja, dass man durch das Präsenzgefühl und der sehr immersiven Art und Weise Dinge zu erleben oder sich auch zu teleportieren an anderen Orten, dass man dadurch einfach eine sehr viel höhere Lerneffizienz erzielen kann. Und das ist so mit der größte wichtige Mehrwert, den man dadurch erzielen kann. Das haben viele Studien auch gezeigt, dass einfach das Gehirn ganz ganz anders arbeiten, wenn es nicht nur visuell was seht, also es visuell ist ja auch schon sehr stark, aber ganz ganz entscheidend ist, dass ich selber das Gefühl habe, ich bin an dem Ort und ich bin ich nehme teil und ich erlebe es. Und dadurch ergeben sich die sehr guten Zahlen bei den Studien, dass VR eigentlich ein sehr schönes, komplementäres Tool ist, um auch Lernkonzepte weiterzuentwickeln. Das heißt nicht, dass dadurch auch andere Methoden wegfallen, aber es ist eine sehr schöne Ergänzung um auch dort, wo es sehr schwierig ist, diese Erlebnisse auch sichtbar zu machen, die mit VR rüberzubringen.
Matze: Also Michael ist genau deiner und unserer Meinung, welche Rolle VR im Bereiche Digital Learning spielt. Und Michael hatte in einer kurzen Kexyote eine Software präsentiert und es geht darum, da liegt der Ball wieder bei dir Tim, wie kann ich VR Projekte, wie kann ich VR Welten sozusagen skalierbar und automatisiert mit Hilfe der Software bauen. Das habe ich richtig verstanden, oder?
Tim: Im Grunde schon, also, was er präsentiert hat ist ein Tool, mit dem man selbst Lerninhalte erstellen kann, ohne Programmieren oder 3D-Modeling können zu müssen und das ist eigentlich eine ganz smarte Sache, denn dadurch kann jeder, es gibt ja einen riesigen Bedarf an Lernsoftware, aber es gibt nur ganz wenige Inhalte eigentlich – das heißt, jeder der ein Bedarf hat, kann sich jetzt eigene Inhalte erstellen – und muss dafür eigentlich keine wirklichen Vorkenntnisse haben.
Matze: Die Erklärung, wie genau die Software funktioniert, das hat mir Michael im Immersiv-Interview verraten.
Michael Gerards: Die Strategie bei dieser Software ist im Wesentlichen, dass man ein Tool, einem Handwerkzeug den Anwendern bietet der dadurch sehr schnell und sehr einfach auch eigene VR-Erlebnisse gestalten kann. Und das Wichtige ist halt es muss intuitiv sein und ohne Programmierkenntnisse, das muss einfach sein. Also einer hat’s mal verglichen, es ist wie PowerPoint in VR. Also, ich nehme meine Medien die ich habe, die mp4-Dateien, die Musikdateien, 360°-Video, Fotos, stereoskopisch, die 3D Objekte gehen auch in Zukunft auch Punktwolken. Nehme die, mache mein Storyboard, erzähle meine Geschichte wie in PowerPoint auch, und bau dann meine Welt zusammen und ohne dass sich ein Programmcode in die Hand nehmen muss. Einfach durch Verschieben, durch Hinschauen, auch ohne Controller kann ich die Sachen sehr schön arrangieren, strukturieren und das Feintuning kann ich auch sehr sehr schnell unter der Brille machen. Also es macht auch Spaß dann diese Präsentation zu erstellen.
Matze: Ist das eine Software, die für uns z.B. oder für andere VR-Produzenten, tatsächlich relevant und interessant ist? Wie schätzt du das ein?
Tim: Die Software ist, denke ich, mit Sicherheit nicht für VR-Profis gemacht, weil man damit natürlich recht eingeschränkt ist in den Funktionen, die man machen kann, aber gerade darin liegt auch der Vorteil, denn diese Software ist für Endkunden gemacht, die einen großen Bedarf z.B. an Lerninhalten haben, aber für die ist noch gar keine VR-Lerninhalte gibt. Und die können sich jetzt ihrer eigenen VR-Inhalte erstellen, ohne Vorkenntnisse in Programmierung oder in 3D-Modeling zu haben.
Matze: vr-suite.com, dort findet man mehr Infos zu dieser Software, present4D, die Firma, die sie entwickelt habt und zu guter Letzt haben wir Michael noch die Frage gestellt, wie er das Potenzial einschätzt, welche Rolle wird künftig Virtual Reality im Bereich Digital Learning spielen und insbesondere auch die Frage, wie wird sich ganz konkret auf der LEARNTEC, sozusagen in den nächsten Jahren, das Verhältnis ändern. Weg von den, sagen wir mal »Oldschool Medien« Webinare, Videos, Tutorials, was wir ja alles aus den letzten Jahren im Bereich Learning natürlich kennen, hin zu Virtual Reality und Augmented Reality.
Michael Gerards: Ich prognostiziere, das wird doppelt so groß sein, weil einfach auch der Mehrwert jetzt erkannt wird in der Industrie, im Businessbereich, dass natürlich VR noch nicht so schnell angekommen ist im Consumerbereich, ist klar. Die Brillen sind noch zu teuer, obwohl natürlich auch mit der Oculus Go, hier Facebook natürlich ein riesen Schritt nach vorne gemacht hat, der Masse letztendlich für 200 € eine wunderbare Brille anzubieten (ich will jetzt keine Werbung machen), es geht nur darum: Es ist noch nicht so richtig im Massenmarkt angekommen, aber in der Industrie ist es seit drei, vier Jahren schon massiv, sehr dynamisch. Aber man hat am Anfang natürlich erstmal geschaut Produkt Marketing und Unternehmenskommunikation. Man hat jetzt aber im letzten Jahr erkannt, dass man viel schneller viel mehr Kosten sparen kann. Prozesse effizienter gestalten kann, wenn man im Bereich Training, Schulung, Weiterbildung der Mitarbeiter auch sehr viel Geld sparen kann über Reisekosten, die die man nicht hat und da wurden teilweise auch bei unserem Kunden wurde sogar gerechnet und es war überhaupt kein Problem mehr für die Entscheider, die natürlich VR vorher schon super geil fanden, aber nachdem dann die Projektmanager einfach mal ganz kalt gerechnet haben, was durch gespart wird, wie man auch die Lehrneffizienz qualitativ erhöhen kann, wurden viele Leute im Management überzeugte und es wurden Budgets freigesetzen. So dass ich überzeugt bin, dass im nächsten Jahr das auf jeden Fall doppelt so groß sein wird, dass man an doppelt soviel Ständen VR sieht, wie jetzt
Matze: Und das ist der Eindruck, den wir auch teilen, kann man sagen, also im Bereich Digital Learning VR wirklich noch in den Kinderschuhen. Hat man auch gesehen an der Anzahl der Aussteller, die dort im Bereich VR auf der LEARNTEC in Karlsruhe vertreten waren. Und wir haben ehnliche Einschätzung, das wird deutlich nach oben gehen, die Anzahl der Anbieter, oder?
Tim: Auf jeden Fall. Und vor allen Dingen wird sich auch das Angebot total ändern. Ich habe beobachtet, also, das ist mein ganz persönlicher Eindruck von der Messe, dass es eigentlich zwei Arten von Ausstellung gab: Die einen haben fertige, einzelne Produkte gezeigt, die sie im Auftrag eines Kunden gemacht haben. Also z.b. der Kettensägenhersteller »Stihl« hat von einer Firma einen Simulator bauen lassen. Das heißt, da kann man jetzt mit einer Stihl-Kettensäge einen Baum fällen und lernen wie es geht, aber das ist halt ein Produkt. Das ist nichts, was sich jetzt Leute kaufen. Sondern das ist halt von Stil in Auftrag gegeben worden. Genauso hat die Deutsche Bahn ihre eigenen Produkte entwickeln lassen. Produkt ist das falsche Wort ihr eigenes Projekt entwickln lassen.
Matze: Oder Anwendung.
Tim: Man hat also ganz viele Projekte gesehen, die aber sozusagen abgeschlossen sind.
Und die andere Kategorie von Ausstellern, die haben Basisbausteine zur Verfügung gestellt, dass man damit seine Lerninhalte entweder selbst bauen kann, oder dass Entwickler wie wir es nutzen können, um größere Lerninhalte zu bauen, um sozusagen Inhalte einzupflegen und die haben die Basis gegeben. Aber dass man jetzt sagt »ich kaufe mir jetzt diese Lernanwendung,« das gab’s eigentlich so nicht dort, so wie man z.b. in einen Laden gehen können, und sagt »ich kauf mir jetzt dieses Buch.« Eine Content-App gab es meiner Meinung nach eigentlich gar nicht.
Matze: Was ja nicht unbedingt schlechtes, weil man kannst du vielleicht noch entwickeln, ne?
Tim: Weiß gar nicht, was du meinst.
Matze: Wie schätzt du das denn ein, dass auch im Bereich digitales Lernen, ist natürlich immer noch die Herausforderung, wir haben es oft genug gesagt und wer sagt sie sehr stell noch mal, die Brillen sind im Massenmarkt noch nicht angekommen, wie gehen wir mit der Situation im Bereich der Digital Learning um?
Tim: Die meisten Leute, die VR zum Lernen benutzen, werden es wahrscheinlich nicht in ihrem kleinen Kämmerchen zu Hause im Wohnzimmer verwenden, sondern es wird ja eher von ihrem Arbeitgeber angeboten. Und ein Arbeitgeber, oder auch ein Ausbildungsbetrieb, oder ein Lernzentrum, Ausbildungszentrum, das sind die Institution. Die können VR-Brillen anschaffen, das ist dann relativ kleine Stückzahlen, 5 Stück, 20 Stück, ganz egal. Die stehen dann dort und dann können halt tausend Studenten oder Auszubildende die Brillen dann nach und nach benutzen.
Matze: Wir haben uns weiter umgehört auf der LEARNTEC Karlsruhe und haben dann Torsten Fell gesprochen. Er ist ja wirklich sehr, sehr umtriebig. Experte im Bereich Immersive Learning und Vorstandsmitglied des ersten deutschen Fachverband für Virtual Reality. Viele von euch werden Thorsten wahrscheinlich kennen, immer wieder eine große Freude ihnen zu treffen, weil der Mann der strotzt nur vor Ideen und vor Begeisterung für AR und VR. Das ist wirklich schön mit anzusehen. Was Torsten gemacht hatte auf der LEARNTEC in Karlsruhe:
Er hatte – die Messe dauerte ja drei Tage, von Dienstag bis Donnerstag, wir waren am ersten Tag da – und er hat wunderbare Panels, wunderbare Keynote-Speaker aufgestellt, also, ich glaube jeden Tag waren zehn bis zwölf Menschen auf der Bühne, die sehr sehr spannende und interessante Projekte und Use-Cases vorgestellt haben. Das hat er sehr sehr emsig vorangetrieben und auch er sagt »VR im Bereich Digital Learning, da liegt die Zukunft.«
Torsten Fell: Es geht ja um das Thema Virtual und Augmented Reality, und da ist es tatsächlich so, dass mit diesen neuen Medien die neue Welt anfängt, nämlich ihm Lernen. Weil ich kann im Industrieumfeld auf einmal in den Arbeitsprozess kontextsensitiv reinkommen, kam man bisher mit E-Learning nicht, und ich kann mit VR in irgendwelche Lernwelten in jeder Sekunde am selben physischen Ort eintreten und ein Teil von dieser virtuellen Welt werden. Und das konnte man bisher in keinster Methode im E-Learninn. Deswegen »neue und zukunftsorientierte Welt,« im Gegensatz zu der alten Welt, die auch in vielen Bereichen gut ist, aber jetzt z.B. Video Learning unterwegs ist,im Lernmanagementsystem unterwegs sind, aber im Content ist das nach meiner Meinung die Zukunft und nicht nur im lernen, sondern auch im Arbeitsprozess. Und das ist eben das spannende
Matze: Ich finde so schön Thorsten zuzuhören, weil der ja einen sagen wir mal einen badischen Akzent, glaube ich, hat. Auf jeden Fall, kommt nicht aus Norddeutschland. Er lebt aber, hat er mir erzählt, in Ostfriesland oben am Deich, in der Nähe von Neuharlingersiel. Fand ich dann spannend, weil er sagt, er hat das Beste aus allen Welten: Wenn er die große Weite sucht und die Freiheit dann geht daraus auf dem Deich und wenn er das Leben will, das ist sich eine VR Brille auf. Das fand ich ganz spannend. Haben ihm dann auch die Frage stellt, wie viele Firmen beschäftigen sich denn eigentlich in Deutschland mit Augmented Reality und Virtual Reality, wenn es um den Bereich digitales Lernen geht.
Torsten Fell: Es handelt sich um die 40 bis 50 Unternehmen, die sich mit dem Thema VR- und AR-Learning beschäftigen. Die Zahl ist eigentlich gar nicht so gering. Also für Deutschland, für deutsche Verhältnisse, ist das eine relativ hohe Zahl. Das sind Agenturen, die überhaupt im Markt sind. Ich habe auf immersivelearning.news ne Infografik, wo ich diese ganzen Anbieter kategorisiert und geclustert habe, und die sind im Verband, oder sind auch nicht im Verband. Da geht’s überhaupt nicht drum, sondern es geht darum, wo sind die Leute unterwegs, mit welchen Schwerpunkten, und es werden relativ viel Projekt gemacht. Warum sage ich relativ viel? In den Unternehmen sind eigentlich wenig Projekte, Die Unternehmen haben das Thema noch gar nicht auch richtig auf der Karte, ja? Und gerade im Learning-Bereich sind die sagen wir mal Personal-Entwicklungsabteilung, Trainingseinheiten an diesem Medium noch gar nicht angekommen. Und darum sage ich sind viele Anbieter für einen relativ kleinen Markt, weil die Unternehmen einfach noch zu wenig sind, die da was machen.
Matze: Ja, eigentlich für Menschen wir uns, gute Nachrichten, oder? Wie schätzt du das ein?
Tim: Also ich teile seine Meinung, weil wenn wir halt mit diversen bisherigen Kunden gesprochen haben, die z.b. PR machen oder so, und jetzt kommen wir mit Lerninhalten an, dann sagen die: »Das ist ja cool. Da haben wir bisschen noch gar nicht dran gedacht.« Und das ist natürlich eine super Situation für ein Startup, das sich in diesem Bereich tummelt.
Matze: Also nicht nur Marketing und PR, sondern, wir habe’s gesagt, eben auch im Bereich Lernen ist es angekommen und wird verstärkt ankommen. Die Frage an Thorsten, die nächste, die wir gestellt haben war, »wie wird sich das VR-Forum, also die VR-Arena auf der LEARNTEC entwickeln, wie wird’s wohl aussehen im Jahr 2020, wie viele Unternehmen sind da, wie wird sich die Arena präsentieren?« Auch dazu hatte Thorsten natürlich eine ganz klare Meinung.
Torsten Fell: Also Planung ist anderthalb mal so groß. Wir sind jetzt schon sozusagen in der Planung für 2020. Das ist de facto so, weil nach der LERNTEC ist vor der LERNTEC. Es ist so, dass wir hier mit dem Starten machen, was mich besonders im Moment freut ist, dass sehr viele Zuschauer immer da sind. Und ich habe über dreißig Vorträge drei Tage kuratiert. Und wir haben ein riesen Spektrum an Beispiel an Anbietern, in Hochschulbereichen, und das ist im Moment in Deutschland einmalig für das Thema und bietet halt aber auch den Besucherinnen und Besuchern guten Überblick über das Thema. Und wir wollen bei den Ausstellern deutlich wachsen. Wir werden bei den Vorträgen kaum mehr wachsen können, weil wir haben schon das Maximum an Zeit ausgereizt. Also 15-minütige Vorträge finde ich überhaupt nicht gut, also ne halbe Stunde ist schon gut. Aber die Aussteller werden mehr werden. Und was wir uns auch vorstellen, dass mehr Experience passiert. Das heißt, die Leute mehr noch ins Ausprobieren und Selbermachen kommen und das sind nur mal so zwei Schritte, die wir vielleicht gehen können. Da ist aber notwendig, dass die LEARNTEC das auch einfach mit macht.
Matze: Und was ich interessant fand, dass es tatsächlich Menschen gab, jetzt auf der LEARNTEC, die offenbar noch nie in ihrem Leben eine VR-Brille auf hatten. Das ist mal wieder erschreckend, oder ich weiß gar nicht, wie ich das bewerten soll. Aber wahrscheinlich liegt es daran, dass wir selber in seiner unglaublichen Blase aufhalten.
Unser Denken, unser Alltag besteht irgendwie aus VR, aber da gibt es Menschen da draußen.
Tim: Ja, aber ist doch schön zu sehen, wie die sich mit dem Thema jetzt auseinandersetzen. Das zeigt doch einfach, dass sie sich ja auch dafür interessieren und dass das Potenzial ja bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist.
Matze: Was nimmst du sonst noch so mit, von unserer Reise nach Karlsruhe? War ja relativ angestrengt, 5 Stunden hin im Zug, 5 Stunden zurück, das Hotel, indem übernachtet haben, da wollen wir nicht drüber reden. Aber na gut, es war nur für ein paar Stunden. Was nimmst du sonst noch mit von unserer kleinen Reise diese Woche?
Tim: Das Essen war auch schlecht.
Matze: Naja, wenn, dann richtig: scheiß Zimmer, scheiß Essen. Aber jetzt in Bezug auf unser Thema noch mal.
Tim: Ja, was ich wirklich cool fand war, wie toll Virtual Reality eigentlich präsentiert war. Also wir sind ja durch die anderen Bereiche gegangen und da haben wir Webinare, neben Webinare, neben Video-Konferenz, neben noch einer und noch einer, und dann haben wir irgendwelche Whiteboard, wo Monitore hinter sind. Das ist alles irgendwie so 80er. Man kennt’s ja auch irgendwie alles schon und ist ganz nett. Aber die Virtual Reality und Augmented Reality, die das präsentiert wurde, die machte einfach ein verdammt gutes Bild. Also die Leute sind da hingekommen und waren einfach begeistert. Also auch die, die sonst mit dem Thema nichts zu tun haben. Und das fand‘ ich echt toll. Und übrigens, das AR-Forum war auch das geilste von allen, die dort waren. Da waren ja ganz viele andere Präsentationsflächen, wo Vorträge gehalten wurden. Aber der VR-Bereich, der war schon echt schick.
Matze: »Nice,« ne? Was jetzt aber nicht heißt nicht, dass wir jetzt falsch verstanden werden, wir haben nichts gegen Webinare und Video-Content, das hat alles seine Berechtigung, ist ja auch sehr sehr erfolgreich und mache alles Sinn. Aber wir können jetzt eben den nächsten Schritt gehen, die nächste digitale Plattform erklimmen und das ist natürlich das was uns antreibt. Was uns antreibt, haben wir jetzt kurz angerissen und am Ende des Interviews mit Torsten Fell haben wir noch mal die Frage stellt, was ihn antreibt. Die berühmte Sportler-Frage, »was motivierte dich, was treibt dich an?« Das wollten wir von Thorsten wissen.
Torsten Fell: Mich treibt immer die Neugier bei neuen Sachen auch an. Und wie ich vor drei Jahren das erste mal eine VR-Brille an hatte, und ich war 20 Jahre vorhin in Unternehmen für Aus- und Weiterbildung verantwortlich, mir war klar: Aus- und Weiterbildung wird anders sein. Und diese neuen Möglichkeiten, insbesondere wenn es um Maschinen, Anlagen Gebäude, motorische Themen geht, Das hatten wir im Lernen nie. Und diesen Spaß und diese Motivation, die wir auch den Lernern geben müssen, versuche ich auch ein bisschen in die Branche reinzubringen, weil wir haben tolle Lösungen Deutschland, wir müssen nicht über die See schauen, wir müssen nicht irgendwo anders hin schauen, wir haben tolle Anbieter im Markt, wir haben tolle schon Umsetzung in Markt, wir müssen es nur transparent machen.
Matze: Ja, die Begeisterung ist bei Thorsten spürbar und hörbar. Und genauso begeistert sind wir dann von dannen gezogen und haben uns wieder in den ICE nach Hamburg gesetzt, waren dann mit viel Verspätung, kann man sagen, irgendwann wieder hier oben. Weil es war relativ spät, ich glaube nach Mitternacht wars, wir hatten noch ein paar Störung auf der Strecke, aber das ist ein anderes Thema. Vielleicht sollten wir darüber nächsten Podcast sprechen, wenn es darum geht, wie werden denn die Mitarbeiter bei der Deutschen Bahn durch Virtual Reality geschult. Aber das wollen wir jetzt hier nicht vertiefen. Rundum, und damit schließt sich der Kreis, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, wir hoffen, euch hats Spaß gemacht dabei zu sein, und sagen, Fortsetzung folgt. Thema nächstes Mal haben wir auch schon, wir können einen kleinen Teaser machen.
Tim: Wir besprechen ein Projekte, bei dem es um Dürfte geht.
Matze: Einfach mal tief durchatmen. In diesem Sinne bis zum nächsten Mal, in Hamburg sagt man:
Tim: Tschüss!