Bisher hat Oculus ganz klar den Consumermarkt angesprochen: Hauptsächlich sind Spiele und Entertainment im Oculus Store zu finden. Firmenbezogene Anwendungen werden bisher kaum angeboten, denn schon bei der kleinsten Andeutung von Productplacement oder gar einer Produktvorstellung hat Oculus die App nicht für den Store zugelassen. Doch zum Ende des Jahres hat der Hersteller die Brillen »Oculus for Business« angekündigt, die viel gute Neuerungen für Unternehmen versprechen.
Damit ein Unternehmen eine Virtual-Reality-Anwendung nutzen kann, muss sie auf eine VR-Brille gespielt werden. Da in der Regel mehrere Kunden oder Mitarbeitende des Unternehmens diese Anwendung zeitgleich nutzen sollen, werden mehrere Brillen gebraucht. Bisher ist es so, dass jede Brille einzeln angefasst und bespielt werden muss. Damit soll mit »Oculus for Business« nun Schluss sein: Das Unternehmen kündigt eine Fleet-Lösung an.
Zeit- und Kostenersparnis für Unternehmen
Noch besser: Es soll künftig sogar eine Fernwartung möglich sein. D.h. bei Problemen oder Neuerungen, müssen die VR-Brillen nicht mehr zwischen Kunden und uns Entwicklern hin-und-her geschickt werden. Vielmehr können wir aus unserem Büro heraus, mögliche Fehler beheben oder Updates aufspielen – und zwar bei Bedarf gleichzeitig auf mehrere Brillen. Für uns Entwickler sind dies positive Neuerungen, die in die richtige Richtung gehen – denn sie sparen unseren Kunden Zeit und Kosten.
»Oculus for Business« bietet viele Neuerungen für Unternehmen
Zudem kündigt Oculus an, dass die neuen Hardware-Bundles der Enterprise-Klasse für den Großhandel erhältlich sein werden. Grundsätzlich unterscheidet sich die Hardware von der Oculus Go und der Oculus Quest nicht von den Consumer-Versionen, aber das Business-Feature ist an die Geräte gebunden. Die Go kostet dann 599$ und die Quest 999$. Auf Nachfrage hat Oculus uns geantwortet, dass eine nachträgliche »Professionalisierung« nicht möglich ist. Unternehmen, die bereits Geräte haben, müssten sich als neue kaufen, wenn die Business-Features genutzt werden sollen.
Bei der Gelegenheit würde es sich auch anbieten, die HTC Vive Focus anzuschauen. HTC hat schon seit längerem dieselben Features angekündigt, die auch Ende 2019 verfügbar sein sollen. Im Gegensatz zu Oculus positioniert sich HTC klar im Pro-Bereich, also für die Anwendung in Unternehmen, während Oculus nach wie vor den Consumer als primäre Zielgruppe sieht.