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Virtual-Reality-Projekt

Die „Arbeitswelten“ in Rottweil: Ein Hybrid-Projekt setzt neue Maßstäbe

In Rottweil haben wir eine Brücke zwischen der realen und der virtuellen Welt formiert. Die „Arbeitswelten“ sind nicht nur eine physische Ausstellungshalle mit echten Exponaten, sondern sie erweitern die Wahrnehmung durch den Einsatz von Virtual Reality.

Mit bis zu 24 VR-Brillen können Besucher in eine digitale Dimension eintauchen, die den Horizont der beruflichen Bildung erweitert. 8000 Jugendliche der Region können spielerisch Berufswelten erkunden und direkt Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen.

Ein Schritt in die Zukunft der Berufsorientierung

In der großen Halle können bis zu 20 Unternehmen ihre realen Exponate und Produktproben ausstellen. Im hinteren Teil der Fläche sind die Virtual-Reality-Spielbereiche. (Foto: Ralf Graner)
In der großen Halle können bis zu 20 Unternehmen ihre realen Exponate und Produktproben ausstellen. Im hinteren Teil der Fläche sind die Virtual-Reality-Spielbereiche. (Foto: Ralf Graner)

Zwei Jahre intensiver Planung und Entwicklung von VRtual X und Campus Schule-Wirtschaft haben ein einmaliges Projekt hervorgebracht. Am Freitag, den 27. Oktober 2023 wurde es nun endlich eingeweiht – und es verspricht ein wahrhaft zukunftsweisender Weg zu sein, um der Herausforderung des Fachkräftemangels zu begegnen.

Die „Arbeitswelten“ bieten Jugendlichen die Möglichkeit, auf unterhaltsame Weise in die Arbeitswelt einzutauchen. Ob virtuell ein Sparschwein zerdeppern, den Testturm erklimmen oder süße Überraschungen aus Schubladen ziehen – hier wird Lernen lebendig und fesselnd.

Einblick in die Industrie – Virtuell und Real

Das Projekt „Arbeitswelten“ bietet ein innovatives Lernerlebnis, indem es reale Objekte mit virtuellen Erfahrungen kombiniert. Ein herausragendes Beispiel ist die Maschine von Trumpf. Als reales Ausstellungsstück imponiert sie in der Halle, doch ihre Funktionsweise bleibt ohne Starkstrom und aus Sicherheitsgründen – wegen der starken Laser – verborgen. Die Lösung: ein digitaler Zwilling in der VR-Welt. Schüler und Interessierte können die Maschine virtuell bedienen, auseinandernehmen und ihre Funktionsweise ergründen – eine faszinierende und interaktive Weise, um Technik zu verstehen.

Haptisches Erlebnis und virtuelle Tiefen

Am virtuellen Stand von MS Schramberg können die Besucher ein Getriebe zusammenstellen, den Motor mit Strom versorgen und die Funktionsweise verstehen.
Am virtuellen Stand von MS Schramberg können die Besucher ein Getriebe zusammenstellen, den Motor mit Strom versorgen und die Funktionsweise verstehen.

Die Exponate von MS Schramberg illustrieren das haptische Erlebnis: Motorenteile, deren Gewicht und Gefühl des Metalls man real fühlen kann. Der Schritt in die Virtualität erlaubt es dann, ein Getriebe zusammenzusetzen und den Aufbau sowie die Funktionsweise des Motors zu begreifen. Diese Kombination aus Anfassen und Erleben in der VR macht komplexe technische Prozesse greifbar.

Interaktive Multiplayer-Erfahrung

12 eigens abgetrennte Spielbereiche stehen bereit, damit jeder Benutzer die VR-Welt erkunden kann. In vier Schränken können die insg. 24 VR-Brillen sicher verstaut und geladen werden.
12 eigens abgetrennte Spielbereiche stehen bereit, damit jeder Benutzer die VR-Welt erkunden kann. In vier Schränken können die insg. 24 VR-Brillen sicher verstaut und geladen werden.

Die Besonderheit dieses Projekts liegt auch in seiner Multiplayer-Funktionalität. Die Benutzer der VR-Brillen können sich in der Anwendung als Avatare sehen und interagieren. Diese Interaktivität erstreckt sich über lokale Grenzen hinaus, denn teilnehmende Firmen können sich von jedem Ort der Welt aus in die VR-Welt einschalten und direkt mit den Schülern kommunizieren. Dies eröffnet neue Wege für den Austausch zwischen potenziellen Arbeitgebern und Fachkräften von morgen.

Förderung und Zukunftsperspektiven

Mit einer Fördersumme von 300.000 Euro und weiteren 200.000 Euro, die durch die Projektverantwortlichen zusammengetragen wurden, ist das Projekt (reale Halle und VR-Simulation zusammen) finanziell gut aufgestellt. Die Vision ist klar: Projekte wie die „Arbeitswelten“ sind nicht nur für die Region, sondern für das ganze Land von Bedeutung.

Einzigartig und wegweisend

Am virtuellen Stand von Mafell muss nach Anleitung ein Werkzeug zusammengesetzt und benutzt werden.
Am virtuellen Stand von Mafell muss nach Anleitung ein Werkzeug zusammengesetzt und benutzt werden.
Am realen Stand von Mafell kann das Gerät angeschaut und über eine Handkurbel bewegt werden. Da das Gerät gefährlich ist, kann es nur in einem Schutzkäfig und ohne Strom ausgestellt werden. (Foto: Ralf Graner)
Am realen Stand von Mafell kann das Gerät angeschaut und über eine Handkurbel bewegt werden. Da das Gerät gefährlich ist, kann es nur in einem Schutzkäfig und ohne Strom ausgestellt werden. (Foto: Ralf Graner)

Die „Arbeitswelten“ senken die Schwelle für Jugendliche, mit Unternehmen in Kontakt zu treten. Mit spielerischen Elementen wie dem Papierflieger, den man als „virtuelle Bewerbung“ vom Turm verschicken kann, können sich die Schüler sogar direkt in der Virtual-Reality-Anwendung für eine Stelle bewerben.

Die „Arbeitswelten“ in Rottweil sind in ihrer Form einzigartig. Sie demonstrieren, wie ein hybrides Bildungskonzept aussehen kann, das interaktives Lernen, direkte Kommunikation und praktische Erfahrung in einem nahtlosen Übergang zwischen der realen und virtuellen Welt vereint. Dieses Projekt könnte ein Modell für die Zukunft der beruflichen Bildung und für den Kampf gegen den Fachkräftemangel werden. Es zeigt, wie durch innovative Ansätze und den Einsatz von Technologie das Lernen und die berufliche Orientierung in neue Dimensionen geführt werden können.

Per Fahrstuhl kann man in viele Stockwerke des virtuellen Turms gelangen. Die Aussteller können sich Räume individuell einrichten, um in der VR-Brille maximale Aufmerksamkeit der Besucher zu haben.
Per Fahrstuhl kann man in viele Stockwerke des virtuellen Turms gelangen. Die Aussteller können sich Räume individuell einrichten, um in der VR-Brille maximale Aufmerksamkeit der Besucher zu haben.
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