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Wenn man VR-Brillen auf ein Messe, einen Kundentermin oder einen Workshop mitnimmt, muss vor Ort alles perfekt funktionieren. Nichts ist ärgerlicher, also vor den Besuchern zu stehen und die Technik läuft nicht. 

In dieser kleinen Serie haben wir alles zusammengetragen, was Sie bei der Vorbereitung beachten sollten, damit Ihre VR-Präsentationen immer reibungslos ablaufen.

Teil 1: Sets aus VR-Brille und Zubehör zusammenstellen
Teil 2: Vorbereitung am Vorabend
Teil 3: Vorbereitung vor Ort
Teil 4: Was man bei der Präsentation beachten sollte

Teil 3: Vorbereitungen vor Ort

Vor der Präsentation gibt es einige Vorbereitungen zu treffen. Seien Sie daher rechtzeitig vor Ort um alles zu überprüfen und um genug Zeit zu haben, um sich eventuell um Alternativen kümmern zu können.

Spielbereich einmessen

Alle VR-Brillen müssen einen vorher eingemessenen Spielbereich haben. Das kann entweder ein sehr kleiner Bereich sein (wenn die Brille z.B. im Sitzen genutzt wird) oder auch einige Quadratmeter einnehmen. Sie sollten vor Beginn allen VR-Brillen einen Platz zuordnen und den Spielbereich einmessen. 

Feste Plätze: Lassen Sie die vorbereiteten VR-Brillen in ihren Spielbereich liegen, sodass sie beim Aufsetzen direkt an der richtigen Stelle sind. Das ist hilfreich, damit die Geräte sofort einsatzbereit sind, wenn die Gäste die Geräte aufsetzen. Denn es sein kann, dass die Headsets etwas länger brauchen um sich im Raum zu orientieren, wenn sie an einer ganz anderen Stelle im Raum „aufwachen“.

VR-Brillen sortieren: Wenn Ihre VR-Geräte wie in Teil 1 dieser Serie empfohlen durchnummeriert sind, dann können Sie die VR-Brillen in der Reihenfolge platzieren: zum Beispiel kommt Brille 1 ganz nach links, daneben kommt VR-Brille 2 und dann die mit Nummer 3 etc. Das ist Praktisch, denn es kommt mit großer Wahrscheinlichkeit dazu, dass Benutzer die Brillen an andere Stellen legen oder verwechseln. So können Sie die Geräte schnell wieder an ihren Ort legen. Unsere Erfahrung ist, dass bereits beim Einsatz von 3 VR-Brillen eine Sortierung hilfreich ist.

WLAN testen

Wenn Ihre Anwendung einen Internetzugang benötigt und Sie an einem fremden Ort präsentieren, müssen Sie unbedingt vor Beginn die Internetverbindung testen. Insbesondere, wenn Sie planen, dass eine VR-Brille auf einen Monitor streamt, können Sie auf einen Test unter realen Bedingungen nicht verzichten! Hier sind drei typische Szenarien:

1. WLAN mit Gast-Login

In einigen Firmen (oder auch oft in Hotels) bekommen Sie individuelle Zugangsdaten. Sie verbinden Ihren Laptop oder Smartphone mit einem ungesicherten WLAN. Das Gerät öffnet automatisch nach dem Verbinden eine Website, in der Sie die Zugangsdaten eintragen müssen. Eine VR-Brille öffnet diese Login-Seite nicht automatisch. So kann es klappen: 

Verbinden Sie Ihre Geräte mit dem WLAN. Öffnen Sie den Browser auf der VR-Brille und rufen eine beliebige Website auf, zum Beispiel google.de. In der Regel wird nun die Login-Seite des Gäste-WLANs geöffnet. Leider kann es aber auch vorkommen, dass Sie die entsprechende Seite nicht angezeigt bekommen oder dass sie fehlerhaft dargestellt wird. In einigen Fällen können Sie sich nicht mit Ihrer VR-Brille verbinden. Daher empfehlen wir grundsätzlich keine Gäste-WLANs zu verwenden, wenn Sie Alternativen haben.

2. WLAN mit Passwort

Wenn Sie ein mit Passwort geschütztes WLAN gestellt bekommen, sollten Sie sich problemlos mit Ihren VR-Geräten anmelden können. Aber machen Sie unbedingt einen Test, indem Sie auch Ihre VR-App starten und ausprobieren! WLANs in Firmen oder öffentlichen Gebäuden sind in der Regel mit zahlreichen Firewalls und Beschränkungen ausgestattet. Auch wenn sich Websites problemlos öffnen lassen, können die Verbindungen zu anderen Servern (zum Beispiel zu einem Multiplayer-Server) geblockt sein.

VR-Brille auf Monitor übertragen: Insbesondere, wenn Sie das Bild einer VR-Brille auf einen Laptop oder Monitor streamen möchten, sollten Sie einen Test machen. WLANs können die Einstellung haben, dass sich Geräte untereinander im Netzwerk nicht finden können.

3. Hotspot

Wir haben immer einen Hotspot dabei. Entweder verwenden wir ihn direkt und probieren die Vor-Ort-Infrastruktur gar nicht erst aus, oder haben ihn mindestens als Backup bereit. 

Smartphone als Hotspot: Ein herkömmliches Smartphone mit ausreichend Datenvolumen reicht in der Regel auch. Wenn Sie ein Smartphone als Hotspotbenutzen, schließen Sie es aber an ein Ladekabel an, denn der Stromverbrauch wird sehr stark steigen.

Mobile Router: Wir verwenden den NETGEAR Nighthawk Mobiler WLAN Router MR1100 als Hotspot. Mit dem Gerät können bis zu 20 VR-Brillen verbunden werden. Andere Geräte sich aber genauso gut geeignet. 

Achten Sie auf ausreichendes Datenvolumen auf Ihrer SIM-Karte. Für unsere Anwendungen verwenden wir eine Prepaid-SIM und halten das verfügbare Datenvolumen über 5GB.

App testen und Akkus checken

Starten Sie Ihre VR-App einmal kurz vor Beginn auf allen Geräten für einen kurzen Test. Durch ein eventuelles Update am Vorabend könnte es zu Inkompatibilitäten mit den installierten Apps gekommen sein. Überprüfen Sie auch ein letztes mal den Akku-Ladestand: Sollte die VR-Brille versehentlich am Vorabend nicht ausgeschaltet worden sein, kann der Transport sie aus dem Standby geweckt und den Ladezustand deutlich verringert haben.

Augenabstand einstellen

Einige VR-Brillen wie z.B. die PICO 4 Enterprise haben eine automatische Augenabstand-Einstellung. Bei diesen Geräten müssen Sie nicht vorbereiten. Bei anderen VR-Brillen wie z.B. der Meta Quest 2 oder 3 wird der Augenabstand manuell eingestellt. Ein gut eingestellter Augenabstand ist wichtig, weil ein unscharfes Bild oder eine schnelle Ermüdung der Augen die Folge sein kann. 

Unsere Erfahrung ist, dass für kurze Benutzungen der Augenabstand aber nicht perfekt sein muss. Und wenn man viele Benutzerwechsel hat, nimmt das Einstellen bei jedem einzelnen Benutzer unnötig viel Zeit in Anspruch. Daher stellen Sie alle VR-Brillen auf einen Wert ein, der für die meisten Benutzer gut funktioniert. Der durchschnittliche Augenabstand beträgt bei Männern 65 mm und bei Frauen 62 mm

Die Meta Quest 3 unterstützt einen Augenabstand von 58 bis 70 Millimeter. Wählen Sie hier als Standardeinstellung 62 Millimeter, damit kommen unserer Erfahrung nach die meisten Menschen gut zurecht. Im Zweifelsfall wählen Sie den Wert lieber etwas niedriger, weil die Augen das besser ausgleichen können, als einen zu weiten Abstand.

Lautstärke einstellen

Die Lautstärketasten an den VR-Brillen können leicht beim Handling versehentlich gedrückt werden. Wenn die Lautstärke auf Minimum gestellt ist, hört der Benutzer nichts von Ihrer VR-Experience. Aus Erfahrung können wir berichten, dass die Betroffenen sich erst im Laufe der Präsentation melden oder gar nicht Bescheid geben, dass sie nichts hören. Die Benutzer wissen ja nicht, dass der Ton versehentlich fehlt. Die meisten Benutzer haben vermutlich nicht genug Erfahrungen um zu wissen, wo die Lautstärke-Knöpfe sind.

Wenn Sie für Ihre Anwendung keine ideale Lautstärke getestet haben, empfehlen wir einen Standardwert von ungefähr 60% einzustellen. Wenn Sie die eingebauten Kopfhörer der VR-Brille benutzen und eine lautere Umgebung bei ihrer Präsentation erwarten, empfehlen wir eine Lautstärke von 80 bis 100%.

Gläser putzen

Dies klingt banal. Aber wenn Sie die Geräte angefasst und eingerichtet haben, kann es sein, dass Sie dabei die Gläser der Virtual-Reality-Brille berührt haben und eine leichte Schmierschicht darauf hinterlassen haben. Die kann man nicht unbedingt erkennen, wenn man die Brille nicht aufsetzt. Diese Schicht verursacht aber bei der Benutzung Schlieren und Unschärfe im Bild. Wischen Sie daher als letzten Schritt der Vorbereitungen vorsorglich alle Gläser mit einem Optiktuch ab.

Auf die Sonne achten!

So ist es falsch! Legen Sie Ihre VR-Brille niemals so ab, dass die Brillengläser Richtung Fenster zeigen und der direkten Sonne ausgesetzt sein kann.
So ist es falsch! Legen Sie Ihre VR-Brille niemals so ab, dass die Brillengläser Richtung Fenster zeigen und der direkten Sonne ausgesetzt sein kann.

Sonne kann VR-Brillen zerstören! Die Linsen der Geräte sind Lupen, die auf das Display im Inneren gerichtet sind. Sie kennen sicherlich die Methode, wie Pfadfinder mit einer Lupe ein Lagerfeuer anzünden? Genau das passiert mit Ihrer Brille, wenn Sonne direkt in die Gläser fällt. Die VR-Brille wird zwar kein Feuer fangen, aber mit absoluter Sicherheit wird das Display verbrannt. Im milden Falle haben Sie dann störende Punkte im Sichtfeld, das Display kann aber auch ganz zerstört werden.

Wir haben schon einige Brillen mit verbranntem Display gesehen. Es ist daher wirklich wichtig, dass Sie sich angewöhnen, immer nach Fenstern ausschau zu halten. Wenn Sie die Brillen z.B. in einer Pause ablegen, dann richten Sie sie immer so aus, dass die Gläser nicht Richtung Fenster weisen. Über den Tag kann sich der Sonnenstand ändern und im ungünstigen Falle auf Ihre Brille fallen.

Wenn Sie eine Gruppenpräsentation haben, achten Sie bei einer Pause auch darauf, dass Ihre Teilnehmer die Brille richtig ablegen.

Bereit für die Präsentation

Wenn Sie alles getestet und vorbereitet haben, sollte bei der Präsentation nichts mehr schief gehen. Es gibt aber dennoch ein paar Dinge, die Sie beachten sollten. Mehr dazu in Teil 4 unserer kleinen Serie.