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Die Kraft des virtuellen Avatars

Portrait von Sven Pomper
von Sven Pomper
(leitender Projektmanager bei VRtual X)

In der heutigen digitalen Welt sind immersive Technologien wie Virtual Reality (VR) zu einem integralen Bestandteil des Geschäftsalltags geworden. Unternehmen suchen ständig nach innovativen Möglichkeiten, um ihre Vertriebsstrategien zu optimieren und das Kundenerlebnis zu verbessern. Ein aufregendes Werkzeug, das sich in diesem Zusammenhang entwickelt hat, ist der virtuelle Avatar. 

In diesem Blogbeitrag werden wir erkunden, wie Unternehmen virtuelle Avatare in einer VR-Umgebung nutzen können, um ihre Vertriebskunden zu begeistern.

Personalisierung des Kundenerlebnisses

Warum braucht man überhaupt Avatare? Grundsätzlich dienen sie erst einmal dazu, alle Teilnehmer eine körperliche Präsents zu haben. Denn in den 3D-Räumen einer virtuellen Realität ist es notwendig die Position der anderen Teilnehmer zu sehen. Theoretisch würde dafür eine abstrakte Form genügen, von der aus man die Stimme einer anderen Person hört. Aber desto mehr der Avatar das Aussehen eines Menschen hat, umso größer wird die Empathie zu dem virtuellen Abbild. Hier zwei Beispiele für einen rein funktionalen Platzhalter und einen Avatar mit ausreichender Menschlichkeit für ein empathisches Empfinden:

Viele VR-Anwendungen, die von Unternehmen z.B. für Vertrieb, Recruitment oder Bildung genutzt werden, beinhalten die Funktion, sich mit anderen Personen zu treffen. Dabei ist die Gestaltung der Avatare eine enorm wichtige Komponente. Denn die Avatare repräsentieren die Mitarbeiter. Dabei geht es nicht darum, dass die Avatare den Mitarbeitern möglichst ähnlich sind, sondern dass die Avatare dem Image des Unternehmens möglichst gut entspricht: Sind die Avatare eher jund oder eher älter, verspielt oder seriös, von ihrer Kleidung her unspezifisch oder tragen sie berufsspezifische Kleidung und Zubehör? 

Die richtige Gestaltung eines Avatar kann eine Wissenschaft für sich sein. Allerdings unterliegt die Gestaltung auch technischen Limitierungen: Je lebensechter ein Avatar sein soll, umso stärker muss die Hardware sein, auf der die VR-Anwendung läuft. In dem folgenden Bild sehen wir links ein Avatar, der auf den ältesten und schwächste VR-Geräten problemlos funktioniert. Der rechte Avatar ist so fotorealistisch, dass man kaum erkennen kann, dass er rein virtuell ist. Um mit Avataren in dieser Detailstufe arbeiten zu können, sind starke Computer mit einer Grafikkarte der neuesten Generation notwendig.

Avatare können in Virtual Reality sehr unterschiedliche sein: Von Comic-Look bis fotorealistisch
Avatare können in Virtual Reality sehr unterschiedliche sein: Von Comic-Look bis fotorealistisch

Dies sind zwei extreme Beispiele, aber wie weit die technischen Möglichkeiten heute schon sind, zeigt Meta: Mit nur einem Smartphone und der Meta Quest Pro, die nur knapp über 1.000 Euro kostet, kann man innerhalb von Sekunden fast lebensrealistische Avatare von sich erstellen und in VR-Apps benutzen:

Interaktive Produktpräsentationen

Die Verwendung eines virtuellen Avatars ermöglicht es Vertriebsmitarbeitern, ihre Produkte oder Dienstleistungen auf eine interaktive Weise zu präsentieren. Zum Beispiel kann sich der Avatar eines Verkäufers durch die VR-Umgebung bewegen und seinem Kunden verschiedene Funktionen und Merkmale des Produkts vorführen. Da der Kunde den Avatar als Referenz sieht, bekommt er einen realistischen Eindruck von Entfernungen, Größenverhältnissen und zeitlichen Abläufen in Echtzeit. Dies ermöglicht es dem Kunden, eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wie das Produkt in der realen Welt funktioniert.

Virtuelle Schulungen und Demos

Vertriebsmitarbeiter können virtuelle Avatare nutzen, um Schulungen und Demos für Kunden durchzuführen. Statt teure Reisen zu unternehmen oder Kunden persönlich zu besuchen, können Unternehmen virtuelle Schulungen anbieten, bei denen Kunden von überall aus teilnehmen können. Der Avatar kann als Trainer oder Experte auftreten und den Kunden durch die Schulung oder Demo führen. Dies spart Zeit und Kosten und ermöglicht es Unternehmen, mehr Kunden effizient zu erreichen.

Emotionale Verbindung aufbauen

Ein virtueller Avatar kann Emotionen und Persönlichkeit vermitteln, um eine stärkere Verbindung zu den Kunden aufzubauen. Durch Gesten, Mimik und Sprache kann der Avatar Empathie und Freundlichkeit zeigen, was das Kundenerlebnis bereichert. Kunden fühlen sich möglicherweise wohler und offener gegenüber einem Avatar, was zu einer effektiveren Kommunikation und einer stärkeren Kundenbeziehung führt.

Damit Avatare die Mimik des VR-Brillen-Benutzers wiedergeben können, muss die Brille mit entsprechenden Sensoren ausgestattet sein. Winzige Kameras im Innere der Brille registriert präzise die Bewegungen der Augen, Augenbrauen, Wangenmuskeln sowie Mundbewegungen. Es kommen zunehmend mehr Geräte auf den Markt, die entsprechend ausgestattet sind. Man kann davon ausgehen, dass Gesichtserkennung in den kommenden Generationen zu der Standard-Ausstattung von VR-Geräten gehört. Als Beispiele können die Meta Oculus Pro oder die PICO 4 Enterprise genannt werden.

Virtuelle Messe- und Veranstaltungspräsenz

Mit einem virtuellen Avatar können Unternehmen an Messen und Veranstaltungen teilnehmen, ohne physisch anwesend zu sein. Der Avatar kann den Stand repräsentieren, mit Besuchern interagieren und Informationen über Produkte oder Dienstleistungen bereitstellen. Dies eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Reichweite zu erweitern und potenzielle Kunden anzusprechen, unabhängig von deren geografischer Lage.

Fazit

Die Nutzung virtueller Avatare in der Vertriebskommunikation bietet Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, das Kundenerlebnis zu maximieren. Durch Personalisierung können Kunden ein einzigartiges Erlebnis genießen, da der Avatar das Erscheinungsbild und die Werte des Unternehmens widerspiegelt. Interaktive Produktpräsentationen ermöglichen es Vertriebsmitarbeitern, Produkte auf ansprechende Weise zu präsentieren und dem Kunden eine immersive Vorstellung davon zu geben, wie sie in der realen Welt funktionieren. Virtuelle Schulungen und Demos bieten Unternehmen die Möglichkeit, Kunden effizienter zu erreichen, indem sie teure Reisen und persönliche Besuche vermeiden. 

Darüber hinaus ermöglicht ein virtueller Avatar eine emotionale Verbindung zu den Kunden, indem er Gesten, Mimik und Sprache einsetzt, um Empathie und Freundlichkeit zu zeigen. Schließlich können Unternehmen durch die Präsenz eines virtuellen Avatars an Messen und Veranstaltungen ihre Reichweite erweitern und potenzielle Kunden unabhängig von deren Standort ansprechen. Insgesamt ermöglicht die Kraft des virtuellen Avatars Unternehmen, das Kundenerlebnis zu verbessern und ihre Vertriebsstrategien zu optimieren.

Siehe auch unsere Blogeinträge HR- und Recruiting-Prozesse: Warum Virtual Reality zahlreiche Vorteile und Mehrwerte bietet und Jobsimulator in Virtual Reality „Startklar“.

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